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Dresden - Toskana 2010

Route:

Karte

Gesamtstrecke: 1498,9 km
Gesamtanstieg: 22395 hm

Vorbereitung:

Schon längere Zeit spielte ich mit dem Gedanken mal eine mehrtägige Fahrradtour zu machen. Das Mittelmeer bot sich da als ein geeignetes Ziel an. Da der Hänger-Urlaub dieses Jahr in die Toskana ging verband ich diese beiden Sachen gleich miteinander, und musste mir somit keine Gedanken über den Rückweg machen.
Die Strecke versuchte ich schon so gut wie möglich vorraus zu planen. Trotzdem gab es immer wieder Abweichungen auf Grund von Baustellen, zu schlechtem Straßenbelag oder weil mir eine andere Route dann doch günstiger erschien. Daher kann es auch sein, dass die unten angegebenen Strecken nicht genau stimmen.
Ein paar Unterkünfte hatte ich mir auch schon im vorhinein im Internet herrausgesucht. Einige davon nutzte ich auch. Die restlichen Unterkünfte fand ich durch Suchen vor Ort oder wurden mir von Ulrike organisiert.

Packliste:


Donnerstag, 8.7.: Dresden-Gränitz (57,1 km; 928 hm)

Strecke:

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Profil:

Übernachtung:

Bei Oma und Opa.

Beschreibung:

Am Vorabend hatte Deutschland sein Halbfinale gegen Spanien mit 1:0 verloren. Das Ende der Weltmeisterschaftsträume fiel also mit dem Beginn meiner Italien-Reise zusammen. Gestärkt mit einer Lasagne ging es nach dem Mittag los auf den Weg nach Gränitz. Die ersten 10 km hatte ich mit den ungewohnten Fahreigenschaften meines Gefährtes zu kämpfen. Danach lief es ganz gut, so dass ich in deutlich unter 3 Stunden mein Ziel erreichte. Die Bewirtung war zuvorkommend wie immer. Außerdem machte ich schon die Pension für den nächsten Abend klar. Dann würde es wirklich in unbekanntes Gebiet gehen. Bis jetzt ist mir noch jede Kurve, jede Steigung und jedes Schlagloch vertraut gewesen.
Vor und nach dem Abendbrot saßen wir noch draußen und genossen das schöne Wetter. Nach Sonnenuntergang ging es dann ins Haus und bald darauf ins Bett.

Bilder:




Freitag, 9.7.: Gränitz-Loket (130,2 km; 2180 hm)

Strecke:

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Übernachtung:

Pension Ve skale
Tel.: +420 352 624 936

Beschreibung:

Die erste schwere Etappe stand auf dem Programm. Das erste mal war ich weit weg von allen mir bekannten Wegen. Nach dem Frühstück startete ich pünktlich um 7 Uhr. Die ersten Kilometer waren gleich mit einigen Höhenmetern und teilweise schlechtem Asphalt verbunden. Andererseits gab es aber auch wunderbare Ausblicke ins Erzgebirge. Nach 50 km machte ich die erste kurze Pause. Danach ging es über die Grenze und auf den Weg zum Keilberg, der höchsten Erhebung des Erzgebirges. Ziemlich erschöpft von dem Anstieg, einer Fahrplanänderung wegen zu schlechtem Straßenbelag und der brutalen Sonneneinstrahlung erreichte ich den Gipfel. Allerdings gab es da nicht wirklich viel zu sehen - selbst der Ausblick war nicht sonderlich gut.
Auch wenn es danach größtenteils bergab ging, waren die letzten Kilometer ziemlich hart. Aber irgendwann hatte ich es geschafft und erblickte meine Pension. Die war auch sehr schön, alles neu gemacht. Ich konnte mein Rad sogar im Keller abstellen. Nach kurzer Verschnaufs- und Organisationspause ging es auf Erkundungstour in die Altstadt. Dort schaute ich mir den schwarzen Turm und die Burg an. Zum Glück sah ich gerade noch rechtzeitig wie die Tore geschlossen wurden, sonst hätte ich wohl dort meine Nacht verbracht. Danach ging ich ins Restaurant "Goethe" und genehmigte mir mein Abendbrot und 1-2 Bier. Der Dichterfürst war auf seiner Italienreise hier vorbeigekommen und hatte seine Spuren hinterlassen. Am Fluss entlang ging ich dann zurück zu meiner Pension. Morgen sollte dann der Start möglichst früh erfolgen um der Sonne noch mehr aus dem Weg zu gehen.

Bilder:








Sonnabend, 10.7.: Loket-Klencí pod Cerchovem (128,6 km; 1786 hm)

Strecke:

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Übernachtung:

Hotel Vyhledy
Tel.: 379 794 264

Beschreibung:

Noch vor 6 Uhr startete ich diese Etappe. Schon bald hatte ich mit Schmerzen im rechten Knie und schlechten Straßenverhältnissen zu kämpfen. Daher änderte ich meine geplante Route an einigen Stellen ab. Man sollte in Tschechien keine Straßen mit mehr als drei Ziffern fahren. Um diese Erkenntnis reicher fuhr ich nun auf eher großen Straßen Richtung Etappenziel. Aber auch hier war im Allgemeinen wenig Verkehr. Der zweite Streckenabschnitt entschädigte dann durch eine schöne Landschaft für die Qualen die ich auf den tschechischen Huckelpisten durchlebt hatte.
Nach dem Zwischenstopp im Supermarkt fuhr ich durch das tschechische Mittelgebirge. Überall Wälder auf den Kuppen der Berge und Heu an den Hängen. Da die geplante Übernachtungsmöglichkeit bereits ausgebucht war checkte ich um eins im Haltrava, 10 Kilometer vor der deutschen Grenze, ein. Nach dem obligatorischen Duschen und Waschen ging es auf Ortsbesichtigung. Viel mehr als eine Kirche und einen Tante-Emma-Laden gab es allerdings nicht zu entdecken. Bei über 35°C im Schatten gönnte ich mir dann das zweite Eis des Tages und abends noch Bier und Salat auf der Restaurantterrasse.

Bilder:







Sonntag, 11.7.: Klencí pod Cerchovem (Ruhetag)

Frühmorgens war erstmal ein Kniecheck angesagt. Da dieser aber negativ ausfiel musste ich notgedrungen einen Ruhetag einlegen. So konnte ich abwechselnd die Zeit totschlagen und die Heutransporter beobachten, die sich den Berg hoch quälten.

Bilder:




Montag, 12.7.: Klencí pod Cerchovem - Steinberg (149,8 km; 1844 hm)

Strecke:

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Übernachtung:

Seehof Vistalsee

Beschreibung:

Schon kurz nach 6 Uhr fuhr ich los. Am Anfang hatte ich noch leichte Probleme mit meinen Kniesehnen, die sich aber nach ein paar Kilometern legten. Bald hatte ich auch die deutsche Heimat wieder erreicht. Insbesondere freute ich mich über den bayrischen Straßenbelag - nur Flüsterasphalt ohne Schlaglöcher. Das war eine wirkliche Wohltat. Die Fahrt verlief gut bis ich, kurz nachdem ich den Regen überquert hatte, auf eine etwa 2 Kilometer lange Baustelle traf. Hier war schieben angesagt. Das nächste Hinderniss, dass sich in den Weg stellte, war der Kolmberg. Die Steigungsprozente waren aber relativ human. Danach ging es weiter bergab Richtung Donau, entlang derer ich noch ein paar Kilometer entlangradelte um dann nach Landau abzubiegen. Da ich schon früh da war verlängerte ich die Etappe noch etwas. Uli hatte mir von zu Hause eine Pension organisiert. Diese lag direkt an einem See und einem Freibad, welches ich nach dem Check-In-Prozedere aufsuchte. Dort schwamm ich ein wenig, sonnte mich und aß eine Pizza. Danach gings noch kurz an den See um ein paar Fotos zu machen.

Bilder:








Dienstag, 13.7.: Steinberg - Kleinhöhenrain (117,8 km; 1100 hm.)

Strecke:

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Übernachtung:

Zur schönen Aussicht

Beschreibung:

Wie immer ging es kurz nach Sonnenaufgang los. Am Anfang war es das linke, später eher das rechte Knie was mir Probleme bereitete. Zum größten Teil war aber alles gut. Das Navi schickte mich mal wieder durch die kleinsten bayrischen Dörfer, die wohl nie ein Urlauber vor mir zu sehen bekommen hat. Postkartenidylle wohin man auch blickt. Nach knapp 100 Kilometern - kurz vorm Verdursten - erblickte ich den lang ersehnten Lebensmittelladen. Hier machte ich gleich eine Rast, in der mich ein Rennradler über mögliche Routen und italienische Pässe aufklärte.
Uli hatte mir inzwischen wieder eine Übernachtung organisiert. Im Gasthof "zur schönen Aussicht". Seit Mitte der Etappe zeigten sich nämlich schon die Alpen, welche morgen so langsam näher kommen sollten. Nach einiger Mühe konnte ich auch den Fernseher überreden mir die Alpen und den Tour-de-France-Tross zu zeigen. Am Abend aß ich mit Blick auf die nächste Wegstrecke auf der Terrasse des Restaurants. Das bestellte Lunchpaket für morgen kam auch nach einer Nachfrage in der Küche leider nicht.

Bilder:








Mittwoch, 14.7.: Kleinhöhenrain - Weidach (103,1 km; 966 hm)

Strecke:

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Übernachtung:

Hotel Bergfrieden
Tel.: 0043 5214 6266

Beschreibung:

Zu meiner Überraschung fand ich das Lunchpaket frühs doch vor - vielen Dank an den Küchenchef. Danach ging es über kleine Straßen zum Tegernsee, wo ich kurz pausierte und den Ausblick genoß. Danach ging es eine lange Straße fernab jeglicher Ortschaft über den Achenpaß (nicht sonderlich spektakulär oder anstrengend) zum Achensee. Da es weitgehend flach war ging es gut voran. 30 Kilometer vor dem Tagesziel ereilte mich dann allerdings das Unglück - Platten hinten. Ich Idiot hatte natürlich den Spezialschlüssel für die Achsen Zuhause vergessen. So stand ich nun mitten in der Pampa 10 Kilometer vor der nächsten Ortschaft. Zum Glück hatte ich aber viele Helfer: Uli natürlich, die meine schlechte Laune ertrug und mir mitteilte das der nächste Fahrradhändler in Mittenwalde war, ein älteres Ehepaar, das ich durch den klassischen ausgestreckten Daumen dazu überreden konnte mich ein Stück mitzunehmen und den thüringischen Fahrradmonteur der Achse und Schlauch austauschte.
In meiner Wartepause auf den Bus nach Mittenwalde konnte ich noch Wallgau, die Heimat von Magdalena Neuner, besichtigen. Außerdem schrieb ich noch ein paar Postkarten. Nach der Reperatur meines Rades gab es noch 15 Kilometer zum ausrollen durch herliches Alpenpanorama bevor ich mein Ziel Weidach erreichte. Es folgten die üblichen Tätigkeiten: Check-In, Duschen, Waschen, Einkaufen, Eis essen (Magnum Double Choc Caramel) und Tour de France schauen. Am Abend gab es dann ein Menü bestehend aus Suppe, Salat, Schaschlik mit Pommes und Joghurt mit Früchten. Sehr lecker!

Bilder:












Donnerstag, 15.7.: Weidach - Ried (82,1 km; 1520 hm)

Strecke:

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Übernachtung:

Familie Hagen

Beschreibung:

Lunchpaket verstaut und wieder halb 6 losgefahren. Zuerst bergab nach Telfs und dann zwischen bzw. auf Bundesstraßen, Zuggleissen und Autobahn im Tal entlang. Dann ging es auf kleinere Straßen, die allerdings den Nachteil hatten stark anzusteigen. Bis auf über 1500 m ging es schon hoch. Von oben hatte man einen fantastischen Ausblick auf Ried, wo mir meine Super-Uli eine privat vermietete Ferienwohnung organisiert hatte. Bis dahin war aber noch eine Abfahrt zu bewältigen. Die hatte es ziemlich in sich - bestimmt 10% im Durchschnitt. Die Wohnung war super - mit Terrasse, Wohnküche und schönem Schlafzimmer. Die Vermieterin war auch sehr nett. Wir unterhielten uns lange über meine Tour, über Sehenswürdigkeiten in der Nähe und den besten Weg zum Reschenpaß. Am Abend gabs dann endlich mal Nudeln - und zwar selbst gemachte mit viel Käse und Bolognese Soße.

Bilder:










Freitag, 16.7.: Ried - Bormio (118,7 km; 2762 hm)

Strecke:

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Übernachtung:

Beschreibung:

Um 6 Uhr ging es am nächsten Tag los. Zuerst auf der Landstraße, später dann auf der Schnellstraße Richtung Rechenpaß. Dabei machte ich einen kurzen Abstecher in die Schweiz. D.h. eigentlich mehrere, denn die Straße überquerte die Grenze im Kilometertakt.
Das Knie wollte in der früh noch nicht so richtig, aber ab dem Anstieg nach Nauders hatte ich keine Schmerzen mehr. Dieser Anstieg hatte übrigens schon 10 durchnummerierte Kehren. Aber es sollten an diesem Tag noch wesentlich mehr werden. Bald darauf überquerte ich die Grenze nach Italien, welches ich so schnell nicht wieder verlassen würde.
Statt über den Umbrail-Pass zu fahren hatte ich mich entschieden das Stilfser Joch von Prad aus zu erklimmen. Vorher gabs noch eine Abfahrt von Rechen vorbei an einem schönen See (Lago di Resia). Außerdem fuhr ich noch durch Glorenza, einem schönen Ort mit Stadtmauer, Burg und vielen Touristen. Aber dafür hatte ich keinen Blick, schließlich wollte ich die "Cima Copy" - den höchsten Pass Italiens - überqueren. Auch hier waren die insgesamt 48 Kehren durchnummeriert. Zum Glück fand ich einen guten Rythmus, so dass ich trotz der Hitze gut vorran kam. In Bayern hate ich noch den Tipp bekommen mich warm anzuziehen. Bei 28°C auf dem Gipfel war das allerdings nicht notwendig. Irgendwann schwanden dann meine Kräfte, so dass ich mich nur noch von Kehre zu Kehre hangelte. Auch die Suche nach einem Schattenplatz war jenseits der Baumgrenze nicht von Erfolg gekrönnt. Erschöpft aber glücklich erreichte ich nach knapp 3h den Gipfel. Überall waren Verkaufsstände. Es war sehr laut und touristisch. Daher entschied ich mich nicht hier zu übernachten, sondern unten in Bormio. Das hatte auch den Vorteil das es auf der Abfahrt schön warm war und ich einkaufen konnte. Da Uli im Internet nichts Preiswertes gefunden hatte versuchte ich es auf gut Glück. Das klappte auch gleich beim zweiten Versuch. Abends bummelte ich noch ein wenig durch die Straßen und aß die wohlverdiente Pizza.

Bilder:
















Sonnabend, 17.7.: Bormio - Edolo (60,0 km; 1200 hm)

Strecke:

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Profil:

Übernachtung:

Heute stand mal ausschlafen auf dem Programm. Ich war trotzdem schon vor um 6 Uhr wach und natürlich der Erste beim Frühstück. Das Erste was ich seit Beginn der Reise im Hotel gegessen habe. Danach ging es fast immer bergab bis zum Mortirolo. Einen kleinen Anstieg mit fünf Serpentinen musste ich zwischendurch auch noch überwinden. Danach folgte ein schlecht beleuchteter, abschüssiger Tunnel. Ich kam mir vor wie ein Teilchen in einem Teilchenbeschleuniger. Nach 30 Kilometer hatte ich den Anfang des Anstieges zum Mortirolo erreicht. Allerdings fuhr ich nicht die übliche Giro-Strecke sondern den einfacheren Anstieg von Grosio aus. Flache Passagen wechselten sich immer wieder mit steilen Rampen ab. An einer Kirche machte ich eine etwas längere Lesepause, so dass ich den Rest noch relativ gut bewältigen konnte. Im oberen Teil traf ich dann auf die Giro-Strecke mit einigen bekannten Namen auf der Fahrbahn. Oben dann das obligatorische Passfoto und schon ging es in die Abfahrt. Insgesamt ein schöner Berg - sehr grün, gute Straßen, wenig Verkehr.
In Edolo begann dann die Suche nach einer Unterkunft. Auf Grund eines Festes war das etwas schwieriger als erwartet. Letztendlich fand ich dann aber doch eine Bleibe und aß abends das erste Eis in Italien - sehr sehr lecker. Am Abend lief ich noch ein wenig auf dem Fest herum und studierte das Profil für den morgigen Pass, welches ich vom Hotelchef bekommen hatte. Sieht wieder sehr schwierig aus.

Beschreibung:

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Sonntag, 18.7.: Edolo - Idro (95,5 km; 1793 hm)

Strecke:

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Profil:

Übernachtung:

Hotel Fiore
Tel.: +39 0365 823348

Beschreibung:

Der Start erfolgte wieder vor 6 Uhr. Die ersten 30 Kilometer ging es schnell bergab nach Breno. Die Straßen waren naß, obwohl ich vom Regen nichts mitbekommen hatte. Nach weniger als einer Stunde ging es dann in den Anstieg zum "Passo Crocedomini". Irgendwie fand ich keinen richtigen Rythmus, so dass ich mich schon etwas quälen musste. Zudem war es auch ziemlich kalt (15°C) und windig. Oben wurde es dann zum Glück flacher, sonniger und sehr idyllisch. Bergab standen überall Autos und auch ein Torbogen war aufgebaut - vielleicht fand heute irgendein Rennen statt. Zumindest kam mir halb Italien auf der Abfahrt entgegen. Der Belag war sehr schlecht - teilweise musste man Schrittgeschwindigkeit fahren. Außerdem hatte ich mit Heimweh zu kämpfen.
Mit etwas Glück fand ich meine Unterkunft für die nächsten zwei Tage. Wieder ein privat vermietetes Zimmer, wobei ich den Rest der Wohnung auch mit nutzen konnte. Den restlichen Tag verbrachte ich dann mit Einkaufen, Spazieren gehen, Tour de France gucken, Lesen und Pizza essen.

Bilder:











Montag, 19.7.: Idro (Ruhetag)

Beschreibung:

Heute konnte ich richtig ausschlafen und frühstückte erst um 8. Außerdem nutzte ich den freien Tag um Postkarten zu schreiben und im Idrosee zu baden. Außerdem laß ich sehr viel und schaute wieder mal die Tour.

Bilder:








Dienstag, 20.7.: Idro - Valle (141,0 km; 890 hm)

Strecke:

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Profil:

Übernachtung:

Nonna Maria
Tel.: 0521-870137

Beschreibung:

Nach dem ich ein extra zeitiges Frühstück bekommen hatte (6 Uhr) ging es für mich auf die relativ flache aber lange Etappe. Der erste Anstieg war allerdings schwieriger als gedacht , da die 10% nur selten unterboten wurden. Der Belag in der Abfahrt war im Gegensatz zum Anstieg mal wieder schlecht. Danach kämpfte ich mich durch die verkehrsreiche Gegend um den Gardasee. Darauf folgte das komplett flache Teilstück auf kleinen bis mittleren Straßen durch die italienische Pampa. Nur ab und zu gab es kleinere Dörfer, aber wenn dann mit vielen Geschwindigkeitshügeln. Bis auf Ausnahmen keine schöne Gegend. Nachdem ich sinnfreier weise mein Rad eingeteert hatte kühlte ich mich und meine Reifen bei einer Eispause ein wenig ab. Von da ab waren es laut Plan nur noch 35 Kilometer. Zuerst musste ich den Po auf einer viel befahrenen Straße mit Querrillen aller 20 Meter überfahren. Ein LKW-Fahrer versuchte mich schon zurückzuwinken, aber es gab keinen anderen Weg. Zusätzlich handelte ich mir nochmal 10 extra Kilometer bei 35°C im Schatten auf, da sich mein geplanter Weg als Sackgasse erwies.
Die Unterkunft war schnell gefunden und ich wurde auch gleich freundlich und mit gutem Englisch begrüßt. Mein Zimmer war mal wieder riesig. Es beinhaltete fünf Betten und ein Sofa. Das ganze Haus kam mir etwas gespenstisch vor, da ich wieder mal der einzige Gast war und nur noch der Sohn mit seinem Vater hier lebten. Zudem stand das ganze Haus voller Puppen und sonstigem Klimbim. Da der Fernseher mir kein Rai 3 zeigen wollte, konnte ich heute keine Tour de France gucken.
Abends machte ich mich auf den 1,5 Kilometer langen Marsch ins Dorfzentrum. Mir war ein wenig unheimlich zumute, weil alles so ausgestorben aussah. Die Restaurants hatten leider auch noch nicht geöffnet, so dass ich nur Wasser und Joghurt kaufte und wieder zurücklief.

Bilder:








Mittwoch, 21.7.: Valle - Bardi (77,5 km; 1121 hm)

Strecke:

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Übernachtung:

Albergo Bue Rosso
Tel.: 0525 72260

Beschreibung:

So früh wie möglich machte ich mich auf um diesen unheimlichen Ort zu verlassen. Zuerst musste ich über große Straßen und durch das Industriegebiet von Fidenza. Nach 30 Kilometern war ich dann auf kleineren Straßen unterwegs und auf der Suche nach einem geeignetem Rastplatz. Nach der kurzen Pause am Straßengeländer begann die Steigung, welche ich etwas unterschätzt hatte. Es ging stufenweise berghoch, aber ein Ende war nicht in Sicht. Der Asphalt war auch sehr wechselhaft. Von "gut" bis "absteigen und schieben" war alles dabei. 10 Kilomter vorm Ziel kam dann endlich das ersehnte Passschild. Die anschließende Abfahrt war vielleicht die schönste auf der bisherigen Fahrt.
Am Nachmittag erledigte ich die üblichen Einkäufe schlenderte durch das Dorf und besichtigte die Burg. Bei letzterem war ich wieder fast alleine, so dass mich das klappernde Türschild in der Folterkammer zu erschrecken wusste. Abends suchte ich dann über eine halbe Stunde nach einem geöffnetem Restaurant um letztendlich im Hotel Nudeln und Schnitzel mit Salat zu essen. Am Nebentisch wurde unter anderem Melone mit Schinken verspeisst. Eine italienische Spezialität, die ich noch nicht kannte, aber am letzten Tag meines Italienaufenthalts auch noch zu mir nahm.

Bilder:












Donnerstag, 22.7.: Bardi - Levanto (110,9 km; 2025 hm)

Strecke:

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Übernachtung:

Jugendherberge Levanto
Tel.: (+39) 0187 802562

Beschreibung:

Wie man an dem Profil sehen kann ging es heute ständig auf und ab. Der Pass "Conte Croci" war die erste wirkliche Schwierigkeit auf der Etappe und der letzte Pass mit einer Höhe von über 1000 Metern. Die sehr lange Abfahrt war ein Genuss - guter Asphalt und nicht zu steil. Ein paar Kilometer weiter konnte ich schon das erste mal das Meer erblicken. Allerdings kam ich dem Ziel scheinbar nicht näher. Immer wieder kam eine Steigung dazwischen. Mittlerweise war es auch wieder sehr heiß geworden, so dass ich körperlich und psychisch ziemlich fertig war. Irgendwann kam dann aber der Abzweig nach Levanto, das ziemlich von Touristen überlaufen war. In der Touristinformation teilte ma mir mit das in der Jugendherberge gerade noch ein Platz in einem 9-Bettzimmer frei war. Alles in allem ein ziemlicher Kontrast zu den recht einsamen Tagen vorher. Hier hörte ich auch wieder viele deutsche Stimmen.
Nachmittags war ich dann im Mittelmeer schwimmen, sonnte mich und schaute anschließend die Tour in einem Strandcafe. Am Abend ging ich dann noch ein wenig spazieren und aß Eis und Lasagne.

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Freitag, 23.7.: Levanto - Aulla (59,9 km; 1142 hm)

Strecke:

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Profil:

Übernachtung:

Beschreibung:

Wegen der angespannten Hotelsituation und der Schwierigkeit der letzten Etappe machte ich mich heute schon auf um einen Teil abzuarbeiten. Vorher war ich aber nochmal am Strand, frühstückte und checkte den Luftdruck beim Fahrradhändler. Der erste Anstieg war wie erwartet schwer, zumahl es auch sehr schwül und zum ersten mal in Italien sehr bewölkt war. Sah fast nach Regen aus. Danach ging es bergab und später an der Autobahn entlang. Dann bog ich ab in die Berge - dabei musste ich den steilsten Anstieg der Tour (20% Maximalsteigung) bewältigen. Meine geplante Route erwies sich leider als Schotterpiste. Mit Jens' Hilfe fand ich dann aber doch noch den richtigen Weg und checkte wenig später in Aulla ein. Hier verdiente sich die im Ofen gebackene Pizza Bestnoten.

Bilder:




Sonnabend, 24.7.: Aulla - La Villa (66,7 km; 1138 hm)

Strecke:

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Profil:

Übernachtung:

Ferienhaus Costola

Beschreibung:

In der Nacht wurde ich vom Club gegenüber beschallt - trotzdem schlief ich verhältnismäßig gut. Zuerst war es flach, bis es zum letzten Pass meiner Tour kam. Oben wurde ich mit einer traumhaften Aussicht entlohnt. Danach ging es bergab nach Garfagna und schließlich zum Schlußanstieg hoch zu unserem Ferienhaus. Nach kurzem Suchen fand ich es und konnte, den sich noch fleißig beim Aufräumen befindlichen, Vermietern mein Anliegen klar machen. Damit endete meine Radtour und begann unser Toskana-Urlaub in einer wunderschönen Haus mit einem fantastischen Ausblick auf die umliegenden Berge.

Bilder: